Jetzt sind wir schon zwei Wochen in Italien. Vom richtigen Alltag sind wir noch entfernt, aber die ersten Dinge regeln sich nach und nach. Das Wasser läuft mittlerweile, die Waschmaschine ist angeschlossen, das Gas für den Herd ist zumindest bestellt. Bis das kommt nutzen wir eine Elektro-Herdplatte. Der Laptop wurde wiederbelebt und das Internet geht! Nun lassen sich auch alle anderen Dinge einfacher regeln.
Ein besonderes Ereignis letzte Woche waren der Schul- und der Kitastart. Wie das genau in Italien abläuft, möchte ich später noch einmal ausführlicher berichten.
Bei Victoria gab es am ersten Schultag doch einige Tränen, da sie gemerkt hat, wie schwierig es ist, nichts zu verstehen. Aber bereits am Nachmittag berichtete sie mir stolz, wie sie sich über Gesten verständigt hat und wie sie den Aufgaben folgen kann, indem sie schaut, was die anderen Kinder machen. Sie ist jedoch noch sehr schüchtern und traut sich noch nicht, auf andere zuzugehen oder die Wörter, die sie schon kann, zu nutzen. Bei Valentina in der Kita läuft alles ziemlich chaotisch ab, aber bisher schlägt sie sich wacker und schaut vor allem den anderen Eingewöhnungskindern beim Heulen zu.
Erstaunlich gut klappt es mit dem Kontakteknüpfen. Allerdings werden wir vor allem dann angesprochen, wenn die Leute merken, dass wir aus Deutschland kommen. Dann packen sie tapfer ihr Schuldeutsch aus und die Kinder sind glücklich, endlich jemanden zu verstehen. Dadurch sind wir sogar bereits mit der siebenjährigen und deutschsprechenden Cousine einer Pizzaria-Kellnerin verabredet! Das Highlight war allerdings, als wir eine deutsche Mama mit ihren Kindern auf dem Spielplatz getroffen haben. Sie wohnt schon seit drei Jahren hier und konnte mir einige wertvolle Tipps geben. Und auch ihre beiden Töchter haben sich über den Kontakt gefreut. Wir sind natürlich auch bereits wieder verabredet.
Auch mit der Stadt haben wir erste Kontakte geknüpft. Im eigentlichen Stadtzentrum waren wir bisher kaum, aber einige schöne Orte wie die Porta Portello haben wir bereits gesehen. Das zur alten Stadtmauer gehörige Tor hat die beiden Kinder natürlich kaum interessiert – viel mehr dafür die kleinen Wasserfontänen davor, die sie bei sommerlichen Temperaturen gleich zum Matscheln nutzten. Genauso im orto botanico: ich konnte mich am ältesten, noch an seinem Originalstandort befindlichen Botanischen Garten der Welt erfreuen (gegründet 1545), während die Kinder glücklich in den schlammigen Wegen herumgerutscht sind.
So lernen wir nach und nach Padua kennen.