Post-Pannen und Sprach-Nachrichten

Nicht nur der Inhalt, auch der Umschlag soll Freude machen.

Was gibt es schöneres, als einen echten, handgeschriebenen Brief im Briefkasten zu haben! Bevor wir nach Italien gegangen sind, habe ich deshalb Freunde und Verwandte gefragt, ob sie uns in den ersten Wochen einen Brief mit einem Foto schicken. Mit den Fotos wollte ich im Kinderzimmer eine „Freundewand“ mit vielen lieben Menschen, die wir nun einige Zeit nicht sehen würden, gestalten. Tatsächlich bekamen wir den einen oder anderen Brief und die Fotowand wuchs. Natürlich schreiben wir immer fleißig zurück. Ich persönlich mache das sowieso sehr gern. Außerdem türmen sich auf meinem Schreibtisch regelmäßig die Gemälde und Basteleien der Kinder für Omas, Paten oder Kindergartenfreunde, die dann mit einem lieben Gruß auf die Reise geschickt werden. Über so ein persönliches Lebenszeichen freuen sich eben alle mehr als über eine E-Mail, da zahle ich auch gern eine Menge Porto.

Apropos digitale Kommunikation: die nutzen wir natürlich auch. Besonders beliebt ist WhatsApp, das Victoria schon beunruhigend gut beherrscht. Leider verlieren die Mädchen bei Telefonaten nämlich relativ schnell das Interesse am Gesprächspartner. Da helfen nicht einmal Videotelefonate. Unterhaltungen mit jemandem, der ganz weit weg ist finden sie schnell ziemlich langweilig. Dann lieber eine gepfefferte Sprachnachricht abschicken. Oder einen kurzen Text mit möglichst vielen Emoticons. Das sieht dann ungefähr so aus:

Die Großeltern schicken lieber mal ein Paket zurück, als eine WhatsApp-Nachricht. In dem kommt dann natürlich jede Menge Kleinigkeiten aus der Heimat mit. Leider ist auf die italienische Post nicht immer Verlass. Auf ein Paket haben wir ganze zwei Monate gewartet. Von einem anderen fehlt derzeit noch jede Spur. Angekommen sind dafür bisher alle Briefe zwischen uns und Victorias Klasse und auch Valentinas Kita-Gruppe. Da die beiden ja im Sommer wieder in ihr altes Umfeld zurückkommen, sollen die Kinder dort sie nicht ganz vergessen. Die Klasse berichtet von Ausflügen oder dem „Füllerführerschein“ und schickt mal das ein oder andere Arbeitsblatt zum Üben mit. Die Kitafreunde malen fleißig Bilder vom Kirschbaum vor dem Haus und berichten, was sie gerade basteln. Liegt mal wieder so ein dicker Brief im Kasten, ist die Freude bei den Mädchen immer riesig.

Leider habe ich festgestellt, dass nach einiger Zeit die Kontakte – auch von unserer Seite – etwas abgeebbt sind. Zugegeben, ein richtiger Brief oder ein volles Paket machen eben auch Mühe und kosten Porto. Zum Glück sind wir ja nicht ewig weg und können all unsere Freunde bald ganz „in echt“ wiedersehen! Bis dahin tut’s auch mal eine WhatsApp-Nachricht.

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