Padua, die Stadt der Fresken

Wer einen Besuch in Padua unternimmt und sich über Sehenswürdigkeiten informiert, stößt sofort auf die berühmte Cappella degli Scrovegni. Die bietet ein Meisterwerk an Freskenkunst und ist nicht zu Unrecht eine der kostbarsten Perlen Paduas. Wer sich aber für die Wandmalereien interessiert, die direkt auf den frischen Putz gemalt wurden, entdeckt sie in Padua überall. In Kirchen, Museen und sogar in den Torbögen auf offener Straße sieht man unzählige mehr oder weniger gut erhaltene affreschi.
Hier möchte ich einen kleinen Überblick über sehenswerte Fresken in Padua geben. Darunter befinden sich natürlich große und gut erhaltene Kunstwerke, die in jedem Reiseführer zu finden sind, aber auch einige Geheimtipps in versteckten Ecken. Sicherlich sind das noch längst nicht alle – und wer immer noch nicht genug hat, kann seinen Freskenhunger noch ganz ausführlich in Venedig stillen.

Ich habe die Orte dem Eintrittspreis nach geordnet, von teurer über günstig bis hin zu kostenfrei. Dabei sind allerdings einige der kostenfreien Orte besonders sehenswert. Die angegebenen Kosten beziehen sich auf den Vollpreis, Stand Sommer 2019.

Cappella degli Scrovegni
Palazzo del Bo
Palazzo della Ragione
Museo Diocesano
Sala dei Giganti
Caffè Pedrocchi – Museo del Risorgimento e dell’Età Contemporanea
Oratorio di San Giorgio und Scuola del Santo
Battistero del Duomo
Loggia e Odeo Cornaro
Oratorio di San Michele
Scuola / Oratorio di San Rocco
Scuola della Carità
Reggia dei Carraresi / Loggia Carrarese
Biblioteca Maldura
Palazzo Liviano
Loggia del Consiglio / Loggia della Gran Guardia
Die Arkaden der Stadt
Kirchen:
Basilica di San Antonio
Chiesa degli Eremitani
Chiesa di San Francesco

 

Cappella degli Scrovegni

Die Königin der Freskenkunst in Padua ist unangefochten die Kapelle auf dem Areal des antiken Amphitheaters. Sie wurde von 1302 bis 1306 erbaut und in diesem Zeitraum auch von Giotto ausgemalt. Damit hat der Meister ordentlich vorgelegt – sein Stil hat spätere Maler in ganz Europa stark beeinflusst.
Das Bilderprogramm an den Wänden zeigt vor allem Szenen aus dem Leben von Marias Eltern Anna und Joachim, von Maria selbst und natürlich von Jesus. Außerdem ist auf der Stirnwand ein beeindruckendes Jüngstes Gericht zu sehen. Nach dem ersten Gesamteindruck lohnt es sich, den Details besondere Aufmerksamkeit zu schenken: freche Teufelchen, die versuchen, die Sünder in die Hölle zu zerren, wo sich unter anderem sogar ein Papst tummelt; der Kuss, mit dem sich Anna und Joachim in Jerusalem an der Goldenen Pforte treffen und der als der erste Kuss der Kunstgeschichte gilt; der Halleysche Komet über der Krippe in Bethlehem, den Giotto vermutlich wenige Jahre zuvor mit eigenen Augen gesehen hatte. Über allem erstreckt sich am Tonnengewölbe ein tiefblauer Himmel mit goldenen Sternen. Nicht zu vergessen die Allegorien der Tugenden und Laster, die den Besucher auf Augenhöhe zu einem anständigen Leben ermahnen.

Ein Besuch in der Kapelle ist nur mit Voranmeldung möglich und zeitlich auf 15 Minuten begrenzt. Dafür gibt es vorher einen Einführungsfilm in Italienisch und Englisch. Der Besuch der benachbarten Musei Civici ist im Ticket inbegriffen.
Kosten: 13€

Palazzo del Bo

Dieser Palast ist das Herzstück der Universität Paduas und befindet sich mitten im Zentrum direkt gegenüber des Rathauses. Das Gebäude wurde Mitte des 14. Jahrhunderts gebaut und dienste erst der Herrscherfamilie Da Carrara als Residenz und später als vornehme Herberge. Um 1500 ging es in den Besitz der Universität über. Eine Führung durch den Gebäudekomplex lohnt sich: innen gibt es unter anderem das Lehrpodest von Galileo Galilei zu sehen, sowie das erste anatomische Theater Europas, das noch bestens erhalten ist. Außerdem, wie könnte es anders sein, bietet auch dieser Palast einiges an Freskenkunst. Bereits im historischen Innenhof und während der Führung sieht man unzählige in Reliefform dargestellte oder an die Wand gemalte Familienwappen von Professoren und Studenten des 16. Und 17. Jahrhunderts. In der Aula Magna sehen von einem Deckenfresko „die Weisheit und die Wissensgebiete“ herab. Im Medizinsaal wurden antik anmutende Körper mal als Skelett, mal mit erkennbaren Muskelsträngen an die Wand gemalt. Im modernen Innenhof des Gebäudes führt die „Treppe des Wissens“ zum Rektorat und wird geschmückt von Giò Pontis Fresko „Die Menschheit und die Kultur“ von 1941.

Kosten: 7€
Die Besichtigung beider Innenhöfe ist kostenfrei.

Palazzo della Ragione

Der „Palast des Rechtes“ wurde 1218 erbaut und später erweitert. Er diente als kommerzielles Zentrum der Stadt und beherbergte den großen Gerichtssaal im Obergeschoss. Dort fühlt man sich dank der gewaltigen hölzernen Decke in Form eines Schiffsrumpfes wie in der Arche Noah – und ein Tier kann man hier immerhin auch finden: das überdimensionale Holzpferd eines Festspektakels von 1466 fand nirgendwo sonst eine Bleibe, die groß genug gewesen wäre, und doch verschwindet es fast in dem riesigen Saal. Ringsherum sind die hohen Decken mit astrologischen Allegorien bemalt. Die Originale von Giotto und seinen Schülern gingen während eines Brandes verloren, wurden aber ab 1425 von Nicolò Miretto leicht abgewandelt wieder hergestellt. Nach Monaten unterteilt finden sich die Symbole der Tierkreiszeichen, die entsprechenden Heiligen, typische Berufe oder Tätigkeiten und natürlich die Monats- und Planetenallegorien. Um wenigstens einige der Bilder zuordnen zu können, gibt es informative Handzettel in unterschiedlichen Sprachen. Aber auch so kann man viele interessante Tiere, lustig anmutende Berufe oder ziemlich verrückte Szenen entdecken.

Kosten: 6€

(Foto von Daniel Smith)

(Foto von Maria Schmidt)
Museo Diocesano

Im Diözesanmuseum direkt neben dem Dom kann man sich neben historischen Handschriften, einem kleinen Domschatz und einigen Gemälden vor allem den Saal der Bischöfe ansehen. Die Fresken des großen Saales im ehemaligen Bischofspalast wurden um 1500 von Bartolomeo Montagna begonnen und im folgenden Jahrhundert vollendet. Die dargestellten ersten hundert Bischöfe Paduas werden umrahmt von einer pompösen Scheinarchitektur und den Allegorien der Tugenden.

Direkt angrenzend an den Saal befindet sich der winzige Raum der Cappella di Santa Maria degli Angeli, an dessen Wand kleine Fresken mit erstaunlicher Tiefenwirkung zu sehen sind.

Kosten: 5€

Sala dei Giganti

Der große Saal im zur Universität gehörigen Palazzo Liviano war im 14. Jahrhundert ursprünglich mit historischen Persönlichkeiten ausgemalt. Von denen sind nur noch zwei Bilder erhalten, eines davon zeigt Petrarca. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde das Bildprogramm neu ausgelegt, wobei zum Teil andere Persönlichkeiten der italienischen Historie ihren Platz an der Wand fanden, unter anderem die wichtigsten römischen Herrscher. Der Name „Saal der Riesen“ verweist auf die übergroßen Darstellungen der Figuren.
Der Saal diente einst als Festsaal und beherbergte später die Universitätsbibliothek. Nun wird er wieder als Konzert- und Veranstaltungssaal genutzt.
Eine Besichtigung ist an einem Samstag pro Monat mit einer Führung möglich.

Kosten: 4€

Rund 50 Persönlichkeiten sind an den Wänden des Saales dargestellt.

Romulus, der legendäre Gründer Roms

Francesco Petrarca in seiner Schreibstube
Caffè Pedrocchi – Museo del Risorgimento e dell’Età Contemporanea

Das schönste Café der Stadt ist vor allem wegen seiner Architektur und seiner Bedeutung für die Paduaner Studenten bekannt. Auf der repräsentativen Nordseite des Gebäudes befindet sich eher unauffällig der Eingang zu einem kleinen Museum im Piano Nobile, dem prachtvollen Obergeschoss. Darin wird die Geschichte Paduas von 1797 bis 1948 thematisiert. Zu sehen gibt es unter anderem Militärausrüstung der beiden Weltkriege und historisches Mobiliar. Die Räume selbst werden geschmückt von verschiedenen Fresken aus dem 19. Jahrhundert. Besonders ist dabei der lebensgroße Maure, der täuschend echt hinter dem Vorhang einer Glastür hervorschaut.

Kosten: 4€

Das Formum Romanum

Die Zivilisation und die vier Kontinente, darüber die Zeit

Der stille Beobachter
Oratorio di San Giorgio und Scuola del Santo

Auf der Piazza del Santo reihen sich im Schatten der Basilika des Heiligen Antonius drei kleine Gebäude aneinander: das Oratorio di San Giorgio, die Scuola del Santo und ihr Treppenaufgang als kleiner Mittelbau. Wer einmal an der Basilika ist und Fresken liebt, sollte diese beiden Schmankerl nicht verpassen.

Das Oratorio aus den 1370er Jahren ist innen komplett mit Malereien von Altichiero da Zevio ausgestattet. Zu sehen sind Szenen aus dem Leben Jesu sowie einiger Heiliger. Dazu zählen auch eindrücklich dargestellte Martyrien, die von filigraner Architektur umrahmt werden. Märchenhaft außerdem die Szene, in der eine Prinzessin vom holden Ritter Georg vor einem Drachen gerettet wird.

(Foto von Daniel Smith)

(Foto von Daniel Smith)

Die Scuola del Santo befindet sich rechts vom Oratorium im Obergeschoss über einer weiteren Kapelle. Der Raum ist dadurch nur halb so hoch wie das Georgs-Oratorium und statt von einem bemalten Tonnengewölbe wird er von einer flachen, hölzernen Kassettendecke abgeschlossen. Das lässt ihn noch kleiner, dafür aber auch privater erscheinen. An den Wänden befinden sich Fresken verschiedener Maler aus dem frühen 16. Jahrhundert, unter anderem von Tizian. Auch hier ist die Betrachtung nichts für schwache Nerven: Kinder ertrinken im Fluss oder sieden im Kochtopf, ein eifersüchtiger Ehemann ersticht seine Frau – abgetrennte Füße werden dafür wieder angefügt.

Kosten: 3€ für den Besuch einer der Räume, 7€ für ein Kombi-Ticket: Oratorio + Scuola + Museo Antoniano im Klosterkomplex

(Foto von Daniel Smith)

(Foto von Daniel Smith)
Battistero del Duomo

Bekannteste und pompöseste Kirche in Padua ist die Antoniusbasilika. Aber auch der Dom hat etwas zu bieten. Er ist außerdem auch Bischofssitz. Innen ist er schlicht gehalten, der Altarraum ist sogar sehr modern gestaltet. Keine Fresken weit und breit. Doch direkt an den Hauptbau schließt sich rechts die Taufkapelle, das Baptisterium an. Im quadratischen Inneren des romanischen Baus befindet sich zentral der Taufbrunnen. Die Wände sowie die Kuppel wurden um 1375 komplett von Giusto de’ Menabuoi ausgemalt. Der Zyklus ist vollständig und sehr gut erhalten. Zu sehen gibt es die Lebensgeschichten von Jesus und Johannes dem Täufer.

Kosten: 3€

Loggia e Odeo Cornaro

Alvise Cornaro ließ 1524 und 1534 hinter seinem Stadtpalast ganz in der Nähe der Antoniusbasilika die Loggia und das Odeon vom Architekten Giovanni Falconetto erbauen. Der Bogengang diente dabei als Bühne für Theateraufführungen, das Odeon als geschlossener Veranstaltungsort für Musik und Kultur im Winter.
An der Decke der Loggia zeigen sich nicht mehr so gut erhaltene Fresken von Jupiter sowie den Jahreszeiten. Innerhalb des Odeons ist besonders der achteckige Hauptraum mit grotesken Malereien sehenswert.

Kosten: 3€

Loggia Cornaro

Grotesken im Odeo Cornaro
Oratorio di San Michele

In einer kleinen Kapelle am westlichen Rand des Stadtzentrums befindet sich ein Freskenzyklus von Giacomo da Verona. Die Kapelle wurde 1397 erbaut und der Jungfrau Maria geweiht, um eine Lücke in der zerstörten Chiesa di San Michele zu schließen. Neben den üblichen Szenen aus Marias Leben wie Verkündigung, Geburt Christi und Tod der Muttergottes kann man unter anderem auch Petrarca entdecken.

Kosten: 3€

Scuola / Oratorio di San Rocco

Das Oratorio di San Rocco stammt aus der Mitte des 16. Jahrhunderts und ist dem Heiligen Rochus geweiht. Es besteht aus zwei Sälen, von denen der obere aufgrund von Erdbebenschäden nicht öffentlich zugänglich ist. Dafür kann man im unteren Saal einen kompletten und sehr gut restaurierten Freskenzyklus über das Leben des Heiligen bewundern, der gegen die Pest und andere Krankheiten angerufen wurde. Gemalt wurde er von verschiedenen paduaner Künstlern. Häufig finden hier Ausstellungen von zeitgenössischen Künstlern statt, so dass historische und moderne Kunstwerke direkt aufeinandertreffen.

Kostenfrei

Scuola della Carità

Ebenfalls einen kompletten und sehr gut erhaltenen Freskenzyklus kann man in der Scuola della Carità gegenüber der Kirche San Francesco sehen. Der Raum gehörte zum Franziskanervonvent und der gegenüberliegenden Kirche. Die Brüder kümmerten sich um Kranke und Notleidende, woraus das erste Krankenhaus der Stadt entstand. Dargestellt werden Etappen aus dem Leben von Marias Eltern Joachim und Anna sowie aus dem Leben der Muttergottes selbst. Interessant ist dabei, dass ihr Sohn Jesus auf keinem der Bilder zu sehen ist. Außerdem werden die beiden Stifter des Franziskanerkomplexes, Baldo Bonafari da Piombino und Sibilla de Cetto, mit einem großen Fresko gewürdigt.
Auch die Kirche gegenüber bietet sehenswerte Fresken. (siehe unten)

Kostenfrei

Der Zyklus über das Leben der Madonna besteht aus zwölf Bildern.

Die Geburt der Jungfrau
Reggia dei Carraresi / Loggia Carrarese

Dieses Gebäude ist das fast einzige Überbleibsel des großen Gebäudekomplexes der Herrschaftsfamilie da Carrara aus dem 14. Jahrhundert. Die mit sehr schlanken Säulen geschmückte Loggia befindet sich etwas versteckt hinter dem Dom. Im Obergeschoss befand sich eine Kapelle, die 1355 mit Szenen des Alten Testaments ausgemalt wurde. Später entschloss man sich, die Kapelle zu einem großen Saal zu öffnen, wodurch viele der Fresken beschädigt wurden oder ganz verloren gingen. Dennoch lohnt sich ein Blick auf die biblischen Darstellungen.

Kostenfrei

 

 

Biblioteca Maldura

Wer einen Blick auf fleißige Studenten in historischem Ambiente werfen möchte, kann das in der Bibliothek im Palazzo Maldura tun. Hier lernt man im Lesesaal unter den strengen Blicken einer Dame, die an der Decke aus einer Fensternische sieht. Es finden sich einige Szenen der griechischen Mythologie an den Decken der Eingangshalle, aber interessant wird es, je weiter man in die kleinen Räume der Bibliothek vordringt. Hier wurde viel im trompe l’oeil-Stil gemalt: Pseudo-Stuck, Scheinarchitektur, ganze chinesische Vasen auf Konsolen scheinen von der Wand abzustehen. Dazwischen finden sich Darstellungen römischer Tempelruinen. In anderen Räumen ist die Dekoration eher etruskisch angelehnt.
Die Besichtigung ist problemlos möglich, man sollte sich jedoch ruhig und diskret verhalten, um die Studenten nicht zu stören.

Kostenfrei

Der große Lesesaal mit trompe l’oeil-Fenstern

Antiker Charme

(Foto von Anton Walsch)
Palazzo Liviano

Im Eingangsbereich dieses Unigebäudes gleich hinter der Piazza dei Signori befindet sich ein eher modernes Fresko. Massimo Campigli vollendete hier 1940 ein großes Kunstwerk, welches sich über die gesamte Breite des Atriums zieht. Dargestellt ist die Archäologie als Grundlage der italienischen Kultur.

Kostenfrei

Loggia del Consiglio / Loggia della Gran Guardia

Die Loggia befindet sich an der Südwestseite der Piazza dei Signori. 1496 erbaut, diente sie erst als Tagungsort für Ratsversammlungen, während der österreichischen Herrschaftszeit dann als militärische Leitstelle. Links führt eine Treppe in den Saal, welcher sich über die gesamte Breite der Loggia erstreckt. Die Fresken von 1667, die den Saal schmücken, stellen historische und legendäre Szenen aus der Geschichte Paduas dar wie beispielsweise den Gründungsmythos. An der östlichen Stirnseite ist das personifizierte Padua zwischen der Gerechtigkeit und der Weisheit dargestellt.
Der Saal dient regelmäßig als Ausstellungsraum für soziale Kunstprojekte, beispielsweise in Zusammenarbeit mit Menschen aus Altersheimen oder zum Thema Gewalt gegen Frauen.
Da die Piazza dei Signori eh zur klassischen Touristenrunde dazugehört, sollte man auf jeden Fall einen Blick in die Loggia einplanen.

Kostenfrei

Die Arkaden der Stadt

Beim ziellosen Stadtbummel kann man in Padua auf ungeahnte Freskenkunst stoßen. Es lohnt sich, immer mal einen Blick unter die Arkadenbögen in der Altstadt zu werfen.

Diese Verkündigungsszene befindet sich am Prato della Valle Ecke Via Umberto I unter den Arkaden des Museo del Precinema.

Auch zahlreiche Kirchen bieten einen kostenfreien Blick auf kunsthistorisch zum Teil sehr bedeutende Fresken.

Basilica di San Antonio

Da die Basilika insgesamt sehr sehenswert ist, möchte ich hier nur kurz auf ihre Fresken hinweisen. Unter einer tiefblauen Decke mit goldenen Sternen und Verzierungen befinden sich zahlreiche, mit kompletten Freskenzyklen ausgestattete Seitenkapellen. Die von Altichiero da Zevio in den 1370er Jahren ausgemalte Kapelle des Heiligen Jakobus auf der rechten Seite der Basilika zählt zu den Hauptwerken des Künstlers.

Chiesa degli Eremitani

Die Eremitanerkirche direkt bei der Scrovegni-Kapelle hat unter Bombenangriffen im 2. Weltkrieg stark gelitten, wurde aber weitgehend restauriert. Beim Eintreten in die Kirche beeindrucken zunächst die Größe des Ziegelbaus sowie die warme, kassettierte Holzdecke. Die Fresken, um die es hier gehen soll, befinden sich erst ganz vorn im Presbyterium und der rechts davon gelegenen Ovetari-Kapelle. Im Altarraum befinden sich Wandausmalungen des Paduaner Malers Guariento und seiner Schule. Die Kapelle wurde vom jungen Andrea Mantegna, seinem Meister Niccolò Pizzolo sowie zwei anderen Malern ausgestaltet. Nur zwei der Fresken sind gut erhalten, da sie im Moment des Bombenangriffes zur Restaurierung entfernt worden waren. Der Rest der Malereien lag in Trümmern und konnte nur in Bruchstücken rekonstruiert werden. Das wird jedoch hervorragend an der Wand präsentiert, ebenso der gesamte Prozess der Restaurierung, der sich auf Schautafeln nachverfolgen lässt.

Freskenüberreste im Hauptschiff

Die recht gut erhaltenen Fresken des Presbyteriums

Immerhin wurden die Reststücke sehr interessant präsentiert.
Chiesa di San Francesco

Unter den Arkaden der Kirche kann man noch die Reste von 31 Lünetten über das Leben des Heiligen Franziskus erkennen. Die halbkreisförmigen Felder wurden 1446 von einem Meister Andrea Mantegnas, Francesco Squarcione, gemalt. Innen ist die Kirche insgesamt reich geschmückt, komplett mit Fresken ausgemalt ist jedoch nur die Cappella di Santa Maria della Carità auf der rechten Seite. Girolamo Tessari vollendete die Ausmalung 1524, für deren Figuren er zum Teil Drucke von Albrecht Dürer als Vorbild nahm. An der Wand sind Szenen aus dem Leben Mariens zu sehen, die Bögen werden geschmückt mit zahlreichen biblischen Personen. Links und rechts des Altares sind die Allegorien der Barmherzigkeit und des Glaubens dargestellt.
Kleiner Funfact: Wer entdeckt den Patzer des Restaurators bei der Darstellung des Glaubens?
(Er hat einen Finger zu viel an die linke Hand gemalt.)

Die Barmherzigkeit

Der Glaube

 

Wer sind für die Geschichte Paduas vor allem im Mittelalter interessiert, findet hier eine interessante Website (auch auf Deutsch) mit Infos zum Beispiel über die Familie da Carrara oder die Universität.

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