In Italien ist es durchaus üblich, dass Wohnungen komplett eingerichtet vermietet werden. Unsere Wohnung war leider leer, freundlicherweise erklärte sich aber die Vermieterin bereit, das Nötigste zur Verfügung zu stellen. Als wir ankamen, erwartete uns ein spannender Mix aus richtig neuer und richtig alter Einrichtung. Betten, Lampen und ein Kleiderschrank kamen frisch aus dem IKEA. Ein riesiger, schicker Schreibtisch samt Chefsessel kam wohl aus Familienbesitz. Ein paar wenige Töpfe und Pfannen hatten die besten Jahre allerdings schon hinter sich. Ansonsten gab es in der Küche außer einer Grundausstattung IKEA-Besteck nur einen Trichter. Interessante Auswahl…
Nachdem wir uns also erstmal mit Rührlöffel, Kelle, Putzlappen und Klopapier eingedeckt hatten, gab es zwar die wichtigsten Sachen, uns fehlte aber vor allem Stauraum. Unsere Garage spuckte noch einen vollgekleisterten Tisch und ein hässliches Regal aus, aber ordentlich geschrubbt geben sie wunderbare Möbelstücke für die paar Monate her. Und auch der gebraucht gekaufte Kinderkleiderschrank ist zwar kein Prachtstück, aber besser als nichts. Da ich nicht alles neu kaufen will und kann und einen überschaubaren Aufenthaltszeitraum vor mir habe, sind meine Ansprüche nicht sehr hoch. Dass es eine Zeitlang auch improvisiert geht, legte mir vor allem meine Schwiegermutter nahe, als sie meinte, dass sie für die kurze Zeit wohl einfach ein Regal aus Kisten basteln würde. Zufällig kamen wir am nächsten Tag an einem ganzen Stapel frisch ausgepackter und sofort weggeworfener, halbwegs stabiler Kartons vorbei. Es benötigte etwas Paketklebeband, eine Dose Farbspray und ein paar hübsche Aufkleber und nun haben die Kinder ein kleines aber feines Regal für ihre Spielsachen. Die letzten Kisten verbastelte ich noch zu einer Kinderküche, in der seitdem fleißig Puzzleteil-Kekse gebacken werden.
Schon vor der Reise hatte ich außerdem nach einer Möglichkeit gesucht, das Kinderzimmer schnell, unkompliziert und kostengünstig schön zu gestalten, so dass sich meine Töchter gleich darin wohlfühlen. Schon oft hatte ich bei Pinterest Wandgestaltungen mit 3D-Schmetterlingen gesehen. Meine Patentante erklärte sich bereit, uns zum Abschied Schmetterlinge auszustanzen, die ich dann nur noch an die Wand anbringen musste. Der Effekt ist toll!
Es muss also nicht immer alles neu und teuer sein. Not macht ja bekanntlich manchmal auch erfinderisch.